An unserem Ferienplausch hat es eine Easyglider-Rumpfvorderteil unreparierbar “zerschnetzelt”. Auch Easyglider haben ein Limit, was die Crash-Festigkeit angeht... Wie wollten schon alles wegschmeissen und hatte alles Brauchbare aus dem Rumpf entfernt (Fehler...), als Rolf vorschlug, den Rumpf aufzubewahren; er hätte einen, dessen hinterer Teil schon mehrmals gebrochen und nicht mehr stabil war. Aus den beiden wolle er einen Neuen zusammensetzen. Gesagt, getan, Rumpf vor dem Mülleimer gerettet und hier nun die Geschichte einer fruchtbaren Zusammenarbeit. Wobei die Hauptarbeit bei Rolf lag...

Wie man sieht (Bild 1), war bei einem Rumpfteil die Nase mit Cockpit nicht mehr vorhanden und beim anderen der Schwanz ziemlich lädiert. Also eine Schnittkante an beiden Rümpfen gesucht, angezeichnet und mit Klebeband markiert. Dabei die Breite der Säge nicht vergessen! Eine möglichst feine Japansäge ausgewählt und los ging die Knochen- äh Easyglider-Sägerei (Bild 2). Dabei die eingebaute Verstärkung (weisser Stab) stehen gelassen (Bild 3), auf die Länge, auf die man im Vorderteil das entsprechende Teil rausbekam, gekürzt (bei uns 10mm), und schon waren die kniffligsten Schritte erledigt.

Die Schnittstellen mit einer Schleifplatte (Korn 120-180) leicht überschliffen (Bild 4) und zusammengepasst. Temporär die äusseren Bowdenzüge einzusetzen hilft beim Ausrichten (neben dem Verstärkungsstab), oder aber ein in der Dicke passendes Brettchen bzw. Karton (Bild 5). Geklebt mit UHU Por, also bestrichen und direkt zusammengefügt, nicht 10min gewartet, da zuviel Angst, dass die Teil verschoben für ewig fixiert bleiben... Es geht aber auch Sekundenkleber. Nach dem Zusammenfügen und Ausrichten der beiden Teile sie mit Klebebändern fixiert, diese vor dem Kleben vorbereitet... (Bild 6).

Um etwas Festigkeit hinzubekommen, haben wir zwei Arten von Verstärkungen vorgesehen. Runde Stäbe oben, flache Stäbe unten. Für die runden Stäbe Draht in gleicher Dicke erwärmt und vorsichtig in den Rumpf eingeführt, Die so entstandenen Löcher mit Sekundenkleber betreufelt und dann die CFK Runstäbe eingeführt (Bild 7). Die unteren Verstärkungen angezeichnet (Bild 8), mit Eisensägeblättern die Schlitze eingeschnitten, ausgeleimt und CFK Stäbe eingesetzt (Bild 8 und 9).

Die herausgerissenen Steckverbinder für die Flügel mussten eine neue Heimat aus einem noch vorhandenen Elaporstückchen bekommen, aber auch das hat gut geklappt (Bild 10 und 11). Nach dem Einkleben der Bowdenzüge hätte man so wieder einen funktionsfähigen Rumpf gehabt. Aber wie man in Bild 9 sieht, sehr unschön.

Also mit Bürste und Edelstahlspirale den Dreck soweit wie möglich entfernt, die Kraterlandschaft am Rumpfboden und bei der Naht mit Moltofill Leichtspachtel oder ähnlichem, Styropor-geignetem (wasserbasierten), Spachtel gefüllt, verschliffen und nach Austrocknen mit wasserbasiertem Parkettlack gefestigt. Seidenmatte Sprayfarbe (wasserbasiert!) drüber (dabei einen fliessenden Übergang zum nicht gefärbten Heck erzeugt – Bild 12 und 13), und ... fast fertig! Jetzt noch von einem ganzen Easyglider Rumpf die Landekufe auf durchsichtige Schutzklebefolie aus dem Baumarkt kopiert, ausgeschnitten und aufgeklebt, fertig! (Bild 14).

Und so haben wir wieder einen Rumpf als Ersatzteil!

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